R6CHOLERA­KREUZ ROHRAU

Das Rohrauer Cholerakreuz steht heute an der Abzweigung der Straße nach Hollern. Ursprünglich war es ein schlichtes Holzkreuz mit einem Corpus aus Blech; vier Kastanienbäume machten den Platz weithin sichtbar. Um das Jahr 1960 wurde die Gedenkstätte mehr an den Acker- bzw. Straßenrand verlegt und das Holzkreuz durch ein „herrenloses“ Grabkreuz vom Rohrauer Friedhof ersetzt. Dieses Kreuz erinnert an die Choleraepidemie des Jahres 1831, welche damals in ganz Europa zahllose Opfer gefordert hat. In Rohrau, Hollern, Gerhaus und Pachfurth wütete sie ab Anfang August 1831 etwa einen Monat lang besonders arg. Die Leitha als Grenze zu Ungarn war durch einen Militärkordon abgesperrt, die Dörfer durch Soldaten abgeriegelt, trotzdem konnte die Ausbreitung der Seuche nicht verhindert werden. Ein großes Problem in dieser Zeit war die Versorgung der Bevölkerung mit Mehl, denn die Rohrauer Mühle lag jenseits der Absperrung. Hier half z.B. die Herrschaft Petronell, welche zur Verpflegung der abgesperrten Ortschaften 20 Metzen Mehl lieferte. Rohrau wurde im 19. Jh. öfter von der Cholera heimgesucht; meist haben Grenzsoldaten oder auswärtige Schnitter die Seuche eingeschleppt.

Folgende Cholerajahre sind bekannt: 1831, 1849, 1855 und 1867.

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