G6CHOLERA­KREUZ GERHAUS

Das „Cholerakreuz“ erinnert an die Choleraepidemie, die zu Beginn des Sommers 1915 in Gerhaus ausgebrochen ist. Am 25. 6. 1915 verstarb der Viehhirt Anton Hönig. Der bakteriologische Befund „Cholera asiatica“ bescheinigte. Da es noch mehrere Kranke und täglich Todesfälle gab, wurde das Dorf am 2.7. unter Quarantäne gestellt, die allerdings für die Spendung der Sterbesakramente nicht bestand. Am 5.7. wurde die Ortschaft Gerhaus von ca. 90 Mann des K.u.K. Infanterie-Regiments Nr. 91 eingeschlossen. Die Mannschaft war in Pachfurth einquartiert. Zugleich wurden ein Notspital in der sog. „Baracke“ (heute Bgld.) eingerichtet, sowie ein Epidemiearzt und Pflegerinnen angestellt. Für die Choleratoten musste jenseits der Bahnlinie auf einem Gemeindegrundstück in der Ried „Antenseeäcker“ ein eigener Friedhof angelegt werden.

Als die Cholera in Gerhaus am 31. 7. 1915 erlosch, waren ihr 29 Bewohner zum Opfer gefallen, davon allein 19 slowakische Arbeiter der Herrschaft! Schuld am Ausbruch der Seuche waren miserable hygienische Verhältnisse. Der Standort des Gerhauser Cholerakreuzes wurde seither wegen einer Kommassierung und anderen Maßnahmen zweimal verlegt, bis es seinen jetzigen Platz neben dem Windschutzgürtel gefunden hat.

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